2 Kelsterbacher spielen um die Schachweltmeisterschaft
Am Wochenende bot sich in der Rheingoldhalle in Mainz die einmalige Gelegenheit ohne Qualifikation um die Weltmeisterschaft im Schnellschach zu spielen. Bei dieser Spielvariante hat jeder Spieler nur 20 Minuten + 5 Sekunden Bonus pro Zug für die gesamte Partie. 701 Spieler aus der gesamten Welt nahmen an dem 2-tägigen Turnier teil. Darunter 44 Großmeister (GM), 44 Internationale Meister (IM), 56 Fidemeister (FM), 9 weibliche Großmeister (WGM), 6 weibliche Internationale Meister (WIM), 6 weibliche Fidemeister (WFM) und eben Erich Zweschper und Stefan Grätzer aus Kelsterbach.
Favorit bei den Herren war Titelverteidiger Levon Aronjan aus Armenien. Bei den Damen war Alexandra Kosteniuk aus Russland, Weltmeisterin im Normalschach und im Fischerschach (hier wird die Anfangsstellung ausgelost) die Titelfavoritin. Die Chancen der Kelsterbacher Spieler wurden eher nicht so hoch eingeschätzt.
Am ersten Tag startete Erich Zweschper mit 3 Siegen aus 5 Partien. Die Niederlagen erlitt er gegen 2 FM. Stefan startete weniger glücklich. Er musste gleich zu Beginn gegen 2 FM spielen und erreichte immerhin ein Unentschieden. Dann folgte der erste Sieg und zum Schluss des Tages noch eine Niederlage.
Der nächste Tag fing viel versprechend an. Erich besiegte die WIM Delorme aus Frankreich, verlor danach aber die nächste Partie. Stefan startete furios mit 2 Siegen. Erich setzte mit 2 Remisen fort, darunter gegen einen FM. Bei Stefan gab es eine Niederlage und einen Sieg. Die beiden letzten Runden verlor Stefan. Erich gewann Runde 9 und verlor in der letzten Runde gegen die WGM Paridar aus dem Iran.
Endergebnis:
Erich 6 Punkte aus 11 Partien (5/2/4) und Platz 248.
Ein sehr gutes Ergebnis. Erich spielte gegen 3 FM. 1 WIM und 1 WGM. Seine Gegner hatten eine durchschnittliche ELO-Zahl von 2262 (140 Punkte besser als Erich).
Auch Stefan kann zufrieden sein: 4,5 Punkte (4/1/5) und Platz 492.
Gegen 2 Fidemeister gespielt und ein Gegnerschnitt von 2167 (250 Punkte besser als seine eigene Wertung).
Weltmeister wurde GM Gata Kamsky (USA) mit sagenhaften 10 Punkten. Nur in den beiden Schlussrunden gestattete er seinen Gegnern je ein Remis. Platz 2 belegte GM Vugar Gashimov (Aserbeidschan) mit 9,5 Punkten, Dritter wurde Titelverteidiger GM Levon Aronjan aus Armenien.
Auch bei den Damen wurde die Favoritin „nur“ Dritter. Es siegte IM Anna Zatonskih (USA) mit 8,5 Punkten vor WIM Olga Dolgova (Rusland) 8,0 und WGM Alexandra Kosteniuk (Russland) 7,5.
Bereits am Vorabend gaben die amtierenden Weltmeister eine Simultanvorstellung. Viswanathan Anand spielte an 40 Brettern. Er erzielte 34 Siege, 4 Unentschieden und verlor 2-mal.
Alexandra Kosteniuk spielte 20 Partien im Fischerschach. Sie gewann 16-mal (unter anderem gegen unseren Erich) und spielte 4x Remis.
Weitere Links:
Fotos, Turnierseite Chess Classic Mainz 2010, DWZ-Auswertung von H-D. Post