Kelsterbacher Schachverein

Eschborn 3 – Kelsterbach 2 = 4 – 4

1. Michael Maeding 1
2. Karl Imperatori 0
3. Franz Hicke 0,5
4. Richard Voitmann 1
5. Matthias Preiß 0
6. Udo Börner 0
7. Ilias Ioannou 1
8. Roland Lobenstein 0,5

Im ersten Spiel dieses Jahres verteidigte die 2. Mannschaft des Kelsterbacher Schachvereins gegen Eschborn 3 ihren Platz an der Tabellenspitze, da gleichzeitig der schärfste Verfolger Griesheim Punkte abgab.

Anfangs sah es aus unserer Sicht nach einem Debakel aus: Innerhalb von gut einer Stunde hatten schon 3 Kelsterbacher verloren.

Matthias Preiß an Brett 5 hatte die Verteidigung seines Königsflügels vernachlässigt. Der Gegner nutzte dies zu einem Läufereinschlag auf h2 und auch als Matthias das Opfer verschmähte war die Stellung so sturmreif, dass ein weiteres Springeropfer die Partie entschied.

Am Brett 6 daneben ein ähnliches Schlussbild: Udo Börner hatte zunächst einen Bauern gewonnen. Aber im weiteren Verlauf verpasste er es, seinen Turm und damit seine Stellung zu befreien und die gegnerischen Figuren zertrümmerten seine Königsstellung.

Dieser Schachbazillus befiel dann auch Karl Imperatori an Brett 2. Mit Schwarz fand er überhaupt nicht in die Eröffnung, geschweige denn in die Partie. Sein König stand nach der langen Rochade unter fortwährendem Angriff, seine Figuren standen ziemlich verloren auf der Grundreihe. Als Damenverlust unausweichlich war gab er auf.

Als wäre das nicht schon genug Unheil, verlor Roland Lobenstein an Brett 8 zu diesem Zeitpunkt ersatzlos eine Figur. Er hatte eine optisch druckvolle und überlegene Stellung nach der Eröffnung erreicht. Dann genügte eine Unachtsamkeit um den Springer zu verlieren. Aber er kämpfte jetzt verbissen und konnte zumindest die gegnerische Bauernstellung verschlechtern. Im Angesicht wohl der deutlichen Führung willigte sein Gegner in ein Remis ein.

Wenigstens gab es an den restlichen Brettern noch Hoffnung. Ilias Ioannou und Richard Voitmann hatten in ihren Partien von Anfang an die Initiative in die Hand genommen. Ilias an Brett 7 hatte einen rückständigen d-Bauern mit seinen Türmen aufs Korn genommen und konnte in Ruhe seine Stellung verstärken. Schließlich gewann er die Qualität und kurz darauf die Partie.

Auch Richard Voitmann konnte seinen Eröffnungsvorteil erst in einen Bauern- und schließlich in einen Qualitätsgewinn umwandeln. Er musste zwar noch einige Gegenangriffe abwehren, aber zum Schluss hatte er eine sehenswerte Mattstellung erreicht.

Franz Hicke an 3 hatte ebenfalls einen druckvollen Angriff gestartet. Er verzichtete auf die Rochade und ließ seinen h-Bauern vorpreschen. Sein Gegner konnte jedoch alle Einbruchsfelder absichern und angesichts seiner eigenen offenen Königsstellung nahm er das Unentschieden an.

Jetzt stand natürlich die Partie an Brett 1 im Blickpunkt. Eschborn hatte ja schon 4 Punkte erzielt und ein Remis hätte ihnen den Mannschaftssieg beschert. Michael Maeding war zwar gut in die Eröffnung gestartet und konnte die Qualität für einen Bauern gewinnen. Fortan entwickelte sich aber aus dem Mehrbauern ein weit vorgerückter Freibauer und plötzlich war es Michael der ums Überleben kämpfen musste. Nachdem bei beiden die Zeit knapp wurde, häuften sich die Fehler und der Eschborner opferte die Dame für ein imaginäres Matt. Somit hatte Kelsterbach etwas glücklich diesen Punkt und den einen Mannschaftspunkt zum 4 : 4 Endstand erreicht.