Grand ohne Vier
Kelsterbach 2 – Griesheim 2 = 4,5 – 2,5
1. Michael Maeding 0
2. kampflos 0
3. Matthias Preiß 0,5
4. Roger Burow 0,5
5. Udo Börner 0,5
6. Ilias Ioannou 1
7. Roland Lobenstein 1
8. Collin Krehl 1
Nein, die Kelsterbacher Schachspieler der 2. Mannschaft wechseln nicht die Sportart. Aber wenn man ohne 4 Stammspieler gegen Griesheim 2 gewinnt, fühlt sich der Sieg ähnlich fabelhaft an wie ein Grand ohne 4 beim Skat. Doch der Reihe nach: Beide Mannschaften traten nur mit 7 Spielern an. Nach kurzer Diskussion einigte man sich darauf, die beiden leeren Plätze gegeneinander zu setzen.
Vielleicht stachelte die nicht optimale Ausgangslage die Spieler zu mehr Einsatz an, jedenfalls entwickelten sich an den Brettern lebhafte Stellungen, die optisch alle für Kelsterbach sprachen. Den ersten Punkt erzielte Roland Lobenstein an Brett 7. Im Mittelspiel gewann er den gegnerischen h-Bauern und spielte mit diesem Materialvorteil souverän die Partie zu Ende.
Nebenan an Brett 8 hatte Collin Krehl ebenfalls recht früh einen Bauern gewonnen. Dies und der Angriff seiner Schwerfiguren auf 2 offenen Linien überforderten seinen Gegner.
An Brett 4 kam Udo Börner in der französischen Eröffnung problemlos zu gutem Positionsspiel. In der Folge verflachte die Partie und man einigte sich auf ein gerechtes Unentschieden.
Ilias Ioannou hatte an Brett 6 gegen den erfahrenen Griesheimer eine solide Partie gespielt. Bei Materialgleichheit kam man in ein Bauernendspiel mit Damen, das Ilias mustergültig zu Ende brachte.
Auch an Brett 1 sah es diesmal gut für uns aus: Michael Maeding hatte mit seiner Skandinavischen Eröffnung den Griesheimer auf dem falschen Fuß erwischt. Er gewann einen Bauern und baute ihn zu einem Freibauern aus. In der Folge gab er diesen zurück weil er ein Grundlinienmatt im Kopf hatte. Leider erwies sich dies nur als Vision und er musste sogar noch den vollen Punkt abgeben.
Aber die restlichen Spieler waren zur Stelle. Roger Burow an 5 hatte im gesamten Spiel keine Probleme. Mit einer Springergabel gewann er einen Bauern und es sah nach einem einfachen Sieg aus. Durch eine kleine Unachtsamkeit verlor er ihn im Endspiel und man einigte sich hier, wie am Brett 3, auf Remis.
Matthias Preiß an 3 hatte ebenfalls die französische Verteidigung gewählt. Er hatte 2 Mehrbauern gegen eine schlechte Entwicklung in Kauf genommen und musste sich einem heftigen Königsangriff erwehren. Die Bauern musste er deshalb wieder zurückgeben, zum Schluss war ein recht verzwicktes Bauernendspiel auf dem Brett mit verteilten Chancen und Risiken.
Endstand 4,5 zu 2,5. Kelsterbach 2 hat mit diesem perfekten Start in die neue Klasse die Hoffnung auf den Klassenerhalt genährt.