Na also, es geht doch!
Bad Soden I – Kelsterbach I 3,5 – 4,5
1. Kreer 0,5
2. Köstler 0,5
3. Hörner 1
4. Bernhard 1
5. Hicke 0
6. Titze 1
7. Voitmann 0,5
8. Imperatori 0
Mit sehr gedämpften Erwartungen fuhr der Schachverein zum starken Mitaufsteiger Bad Soden. Gleich drei Stammspieler mussten ersetzt werden. Auch der Wettkampf begann mit einem Rückschlag. Wieder geriet die Mannschaft frühzeitig in Rückstand.
Nach etwas mehr als einer Stunde verlor Karl Imperatori. Karl wollte einen Bauern verteidigen und die Dynamik seiner Stellung erhalten. Das kostete eine Figur und den Punkt.
Auch die anderen Partien nahmen allmählich Kontur an.
Peter Köstler stand vor einem ähnlichen Problem wie Karl. Er behielt die Figur und gab den Bauern, allerdings einen gefährlichen Freibauern auf D6. An Brett 1 versuchte der Bad Sodener mit einem Bauernvorstoss am Königsflügel Torstens Rochade zu verhindern. Der Gegner von Gunther Titze beherrschte die C-Linie und dringt mit seinem Turm auf C7 ein. Franz Hicke steht passiv und verliert die Qualität. Richard Voitmann inszeniert eine Bauernwalze am Damenflügel. Durch eine Mattdrohung gewinnt Reinhold Hörner einen Bauern.
Nach 2 Stunden fiel die nächste Entscheidung. Torsten hatte einen Turm im gegnerischen Lager etabliert und griff auf der offenen H-Linie an. Er hatte eine Qualität geopfert und begnügte sich schliesslich mit Unentschieden.
Den Ausgleich erzielte Gunther Titze. Es gelang ihm durch eine Springergabel die Qualität zu erobern. Das schwierige Endspiel gewann er sicher.
Gegen Peter Köstler besser stehen ist eine Sache, die Partie auch zu gewinnen eine Andere. Peter verteidigte sich zäh und erfindungsreich. In der Zeitnotphase gewann er den Bauern zurück und befreite seine Stellung. Durch Dauerschach sicherte er das Remis.
Reinhold Hörner zeigte eine hervorragende Leistung. Zwar hatte er einen Bauern gewonnen, aber sein Kontrahent erhielt dadurch die Möglichkeit in der G-Linie einen gefährlichen Angriff zu starten. Reinhold behielt kühlen Kopf und wehrte alle Drohungen ab. Nach Abwehr des Angriffs behielt er eine Mehrfigur. Das reichte zum Sieg.
Der Gegenspieler von Richard Voitmann musste sich von seinen Mannschaftskameraden vehemente Vorwürfe anhören, als er in das Remis einwilligte. Da die Partie von Franz Hicke auf Verlust und die von Norbert Bernhard klar auf Gewinn für Kelsterbach standen, hätte er unbedingt gewinnen müssen. Aber Richard hatte trotz zweier Doppelbauern und einem passiven Läufer auf H1 den Bad Sodener so unter Druck gesetzt, dass dieser sich nicht traute auf Gewinn zu spielen.
Trotz Minusqualität kämpfte Franz verbissen, aber sein Gegner konnte Zug um Zug den Druck erhöhen und den Punkt einfahren.
Damit ging eine tolle Serie zu Ende. Franz hatte seit 2 Jahren keine Verbandsrundenpartie mehr verloren.
Den Siegpunkt erzielte Norbert Bernhard. Ganz ruhig verstärkte Norbert seine Stellung, bis er schliesslich einen Mehrbauern hatte. Er liess dem Gegenspieler keine Chance. Bauer um Bauer konnte er kassieren, bis er schliesslich vier Mehrbauern im Damenendspiel hatte. Erst als Norbert einen dieser Bauern in eine Dame umwandelte akzeptierte sein Gegenüber die Niederlage.