2 Kelsterbacher beim XV Karl-Mala-Gedenkturnier
5 Großmeister (GM), 4 Internationale Meister (IM), 4 Fide Meister (FM), sowie 217 „normale“ Schachspieler kämpften von Donnerstag bis Sonntag in Griesheim um den Turniersieg. Gespielt wurden 7 Runden im Fischermodus (2 Stunden Bedenkzeit für 40 Züge und 30 Minuten für die Restpartie. Zusätzlich ein Bonus von 30 Sekunden pro Zug). Erich Zweschper und Peter Köstler wollten ihre gute Form aus Bad Homburg bestätigen, was nur zum Teil gelang.
1.Runde: Als dem Gegner von Erich beim Übergang zum Mittelspiel Figurenverlust drohte, opferte er diese lieber. Nach Damentausch ist die Partie gewonnen. Peter Köstler hatte es mit einem Jugendspieler zu tun und musste sich lange quälen, bevor eine Mattdrohung auf G2 zum Erfolg führte.
2.Runde: Diesmal hat es Erich mit einem Nachwuchsspieler zu tun. Er kann verhindern, dass der Gegner rochiert. In der Zeitnotphase kann Erich einen Turm gewinnen. 2 – 0
Peter hat einen schweren Gegner zugelost bekommen. Lange kann er die Balance halten. Im Turmendspiel war aber sein Turm zu passiv und er verliert.1-1
3.Runde: Erich muss gegen den Turnierfavoriten GM Ikonnikov antreten. Dieser scheint von Erichs Eröffnung überrascht und spielt nicht korrekt nach Theorie. Erich zögert die Rochade hinaus um den GM über seine Absichten im unklaren zu lassen.
Ein vielversprechender Angriff in der H-Linie und ein Springeropfer bescheren Erich die Dame für Turm, Läufer und Springer. Ob hier irgendwo ein Remis oder gar der Gewinn möglich war muss die Analyse zeigen. Der GM verteidigt sich sehr gut und in Erichs Zeitnot gewinnt er die Partie. 2-1
Peter hat einen alten Fuchs zum Gegner und muss lange kämpfen, ehe er im Endspiel zum Sieg kommt.2-1
4.Runde: Gegen seinen belgischen Gegner rochiert Erich lange, was dieser zu Attacken in der C-Linie nutzt. In beiderseitiger Zeitnot stellt dieser seinen König auf ein gefährdetes Feld(h7). Erich lässt seinen Mittelbauern bis nach E6 laufen und zerstört so den schwarzen Königflügel. Auch ein Springeropfer hilft ihm nicht mehr.3-1
Peter hat wieder einen starken Gegner –und verliert wieder mit Weiß – und wieder war es sein schlecht stehender Damenturm.2-2
5.Runde: Gegen seinen starken, jugendlichen Gegner hat Erich zunächst leichte Vorteile und lehnt zunächst Remis ab. Die Stellung hat aber viel Zeit gekostet und Erich muss 20 Züge lang praktisch vom Zeitbonus leben (30 Sek. Pro Zug. Dies kostet ihn 2 Bauern. In Verluststellung gelingt ihm mit dem 40.Zug und einem Figurenopfer noch ein dreizügiges Matt. 4-1
Endlich kann auch Peter gegen einen starken Gegner punkten, wenn auch nur mit einem Unentschieden. 2,5-2,5
6.Runde: Ein schnelles Remis für Erich gegen Oberligaspieler, der die Eröffnungsvariante verwechselt hatte.4,5-1,5 Damit liegt er auf Platz 2 der Ratingwertung für Spieler mit einer Wertungszahl bis 2150.
Der Tiefpunkt für Peter, der seine dritte Weißpartie gegen einen eigentlich schwächer eingeschätzten Gegner verliert.
2,5-3,5
7.Runde: In der Nimzowitschindischen Verteidigung sperrt Erich seinen Läufer C1 ein. Sein Gegner aus der Hessenliga den Stellungsvorteil gnadenlos aus und lässt keine Entlastung zu. In hoher Zeitnot muss er 2 Figuren für den Turm geben und verliert. 4,5-2,5 Trotzdem ein gutes Turnier für Erich, der in der Gesamtwertung Platz 32 und in der Ratingwertung Platz 7 belegt.
Peter greift schon im 2.Zug!! daneben. Mit viel Mühe kann er seinen jungen Gegner niederringen und wenigstens die 50% erreichen. 3,5 -3,5 Platz 108 in der Gesamtwertung und Platz 41 in der Ratingwertung war das Fazit. Erstaunlicherweise verlor er alle Partien mit Weiß und blieb mit Schwarz ungeschlagen, obwohl er eigentlich die weißen Steine bevorzugt.
Das Turnier gewann GM Karpatchev (6,5 Punkte) vor IM Hagen Poetsch, GM Kunin und GM Teske (alle 6,0 Punkte)