Gewonnen und aufgestiegen!
Die erste Mannschaft des Kelsterbacher Schachvereins lag vor der Schlussrunde auf dem 3. Platz in Schlagdistanz zur Tabellenspitze. Sie musste also in Eschborn gewinnen und auf Patzer der anderen beiden vor ihr liegenden Mannschaften hoffen.
In den ersten Stunden tat sich wenig, ausgeglichene Stellungen mit einigen leichten Vorteilen für Kelsterbach. Der erste Dämpfer dann mit dem Verlust von Mario Markic an Brett 2. In einer scharfen Stellung der holländischen Eröffnung hatte er einen Königsangriff gestartet, aber dann einen Figurenverlust übersehen. Die nächsten Punkte jedoch gingen an uns. Sinan Sinanovic an Brett 4 hatte im Mittelspiel einen Bauern gewonnen und sein Königsangriff erwies sich als wasserdicht. Matthias Preiß an Brett 6 hatte seine Schwerfiguren im Zentrum aufgebaut; er gab die Dame für 2 Türme und der schwache gegnerische König war nicht lange zu verteidigen.
In den restlichen Partien war neben der Stellung vor allem die Zeit ein gewichtiger Faktor. Torsten Kreer an Brett 3 hatte eine hochkomplexe Stellung mit nur noch wenigen Minuten zu spielen, aber er fand die richtige Fortsetzung und ließ dem Eschborner nur die Wahl zwischen Matt oder Turmverlust. Michael Maeding an Brett 8 steuerte den nächsten halben Punkt bei. In einem Turm- und Bauernendspiel hatte er zwar den entfernten Freibauern, nur umwandeln konnte er ihn nicht.
Den Mannschaftssieg fest machte dann Matthias Nagel an Brett 7. Geduldig verbesserte er seine Position und schnürte den Gegner immer mehr ein, bis dessen Stellung auseinander fiel. Sascha Djakovic an Brett 5 hatte wie immer einen starken Angriff losgetreten, er verzichtete auf die Rochade und ließ seine beiden Flügelbauern vormarschieren. Aber mit zunehmender Spieldauer machte sich seine offene Königsstellung bemerkbar und ein Turmverlust war die Folge.
In der letzten offenen Partie an Brett 1 verzichtete Erich Zweschper auf das gegnerische Remisangebot. Nach einer beiderseitigen hochdramatischen Zeitnotphase und wechselseitigen Rochaden und Königsangriffen verlieb er zwar mit einem Minusbauern, doch ein weit vorgerückter Freibauer war mehr als Kompensation. In der Folge konnte sein König aber den Bauern nicht mehr unterstützen und so ging dieser und die Partie verloren.
Nach dem mit 4,5 zu 3,5 gewonnenen Wettkampf wartete man gespannt auf die anderen Ergebnisse und spät am Abend dann die Gewissheit: Alle beteiligten Mannschaften hatten uns in die Karten gespielt und mit dem denkbar knappsten Vorsprung eines halben Brettpunkts ist Kelsterbach Erster und damit einziger Aufsteiger in die Landesklasse.